Winterharte Arten
Im Überblick
Auf den nächsten Seiten werde ich Ihnen einige Vertreter aus dem Mittelmeerraum sowie anderen klimatisch begünstigten Regionen vorstellen, die entweder mit keinem oder nur wenig Winterschutz sich auch bei uns erfolgreich ausgepflanzt kultivieren lassen. Daneben gehe ich auch auf einige einheimische Arten ein, die leider – wie ich meine – zurzeit weitestgehend vergessen sind.
Erfahrungswerte bezüglich der Frosthärte von ausgepflanzten Exemplaren lassen sich nicht einfach auf Pflanzen in Kübelkultur übertragen. In Phasen längerer Frostperioden frieren die Blumentöpfe letztlich komplett durch, so dass die Pflanze eingeht. Ausgepflanzte Exemplare sind hingegen im Wurzelraum wesentlich geschützter. Gut eingewurzelte Arten haben Wurzeln bis in Tiefen, die auch in strengen Wintern nicht gefrieren. Ich empfehle Ihnen, pflanzen sie empfindliche Arten unmittelbar nach den Eisheiligen aus, damit die Pflanze genügend Zeit vor dem nächsten Winter hat, gut einzuwurzeln.
Eine kritische Phase ist auch das zeitige Frühjahr mit einer allmählich stärker werdende Sonne. Diese wärmt die Pflanzen auf, so dass diese mit dem Blattaustrieb beginnt oder zumindest wieder den Stoffwechsel in den Zweigen ankurbelt. Wenn dann jedoch der Boden noch gefroren ist, kann es dazu kommen, dass die Pflanze schlicht vertrocknet. Abhilfe können Sie schaffen, indem Sie die Pflanzen zum Beispiel in Vlies einwickeln, womit Sie eine zu frühe Aufwärmung der Pflanze verhindern. Pflanzen, die empfindlich auf Spätfröste reagieren, sollten nie einen südexponierten Standort vor Hauswänden erhalten, da sie ansonsten zu früh mit der Blüte beginnen und somit noch gefährdeter für Spätfröste sind, als sie ohnehin schon sind.
Vorgestellte Arten
- Aprikosenbaum (Prunus armeniaca). Bei weitem nicht so heikel, wie allgemein angenommen.
- Chinesische Dattel (Ziziphus jujuba). Süße, aromatische, ca. 2 cm große Früchte. Weitestgehend frosthart.
- Esskastanie (Castanea sativa). Attraktiver Baum mit hohem Zierwert. Liefert die Esskastanien, auch Maronen genannt. Sehr gut frosthart.
- Feige (Ficus carica). Bekannte Pflanze mit guter Frosthärte.
- Granatapfelbaum (Punica granatum). Bekannte Pflanze, bedingt frosthart.
- Indianerbanane (Asimina triloba). Sehr frosthartes Annonengewächs mit leckeren Früchten.
- Kaki (Diospyrus kaki). Der Gattungsname „Diospyrus“ bedeutet übersetzt „Götterspeise, entsprechend schmecken Kakis auch. Einigermaßen frosthart.
- Kiwi (Actinidia deliciosa). Kiwis lassen sich auch in Deutschland kultivieren, sind jedoch kleine Divas.
- Lotuspflaume (Diospyrus lotus). Verwandte der Kaki. Frosthärter. Kirschgroße, dunkelblaue, süße Früchte.
- Mandelbaum (Prunus dulcis). Wunderschöne Blüten im Frühjahr, es existieren gut frostharte Sorten.
- Maulbeerbaum, Schwarzer (Morus nigra). Bis Mitte des 20. Jahrhunderts weit verbreitet, da unter anderem sehr frosthart. Leckere, saftreiche Früchte.
- Mispel (Mespilus germanica). Kleiner Baum mit Früchten, die nach frosteinwirkung einen säuerlichen-aromatischen Geschmack aufweisen.
- Speierling (Sorbus domestica). Ein Verwandter von Els-, Mehl- und Vogelbeere. Baum des Jahres 1993.
- Strahlengriffel, Scharfzähniger (Actinidia arguta).Kleine Verwandte der Kiwi mit extremer Frosthärte. Ca. 2 cm große „Mini-Kiwis“.
