Schusspflanze (Stylidium)

Im Überblick

Schusspflanze (Stylidium spec.).

Mit ungefähr 300 Arten handelt es sich bei den Schusspflanzen um die größte karnivore Gattung. Bis auf 4 Arten kommen alle ausschließlich in Australien vor. Meistens handelt es sich um rosettenbildende, seltener um aufrecht-kletternde oder strauchartige Pflanzen. Die überwiegende Zahl der Schusspflanzen ist mehrjährig. Die Habitate reichen von Bachufern, wo sie teilweise auch halbaquatisch stehen, hin bis zu teilweise trockenen Sandböden. Der Name rührt vom Bestäubungsmechanismus her. Schusspflanzen sind berührungsempfindlich. Sobald ein Insekt auf der Blüte landet löst dieses einen Reiz aus, welcher dazu führt, dass das Gynostemium (eine Säule bestehend aus den Staubbeuteln und der Narbe) schlagartig auf das Insekt gepresst wird. Bei jüngeren Blüten wird das Insekt mit Pollen bepudert, bei älteren Blüten ist die Narbe weitergewachsen und hat mittlerweile die Staubbeutel zur Seite verdrängt. In diesem Fall wird die Narbe auf das Insekt gepresst und nimmt potentiell vorhandene Pollen auf. Durch diesen Mechanismus verhindert die Schusspflanze eine Selbstbestäubung.

Fallenmechanismus

Der prinzipielle Fallenmechanismus wurde bereits auf der vorherigen Seite ausführlich beschrieben. Teilweise besitzt die Pflanze Drüsenhaare, mit denen Insekten gefangen werden. Vor wenigen Jahren ist die Produktion von Proteasen (Enzyme, die Eiweiße spalten) nachgewiesen worden. Bei den Schusspflanzen handelt es sich daher um echte Karnivoren.

Kultur und Vermehrung

Bislang habe ich diese Gattung noch nicht in Kultur gehabt, so dass ich an dieser Stelle keine eigenen Erfahrungen einstellen kann. Manche Arten sollen durchaus einfach zu halten und für eine Kultur auf dem Fensterbrett geeignet sein. Daneben existieren wohl Arten, die nur etwas für den Spezialisten sind.