Indianerbanane (Asimina triloba)

Im Überblick

Knospe einer Indianerbanane (Asimina triloba), Frühjahr 2013.

Bei der Indianerbanane handelt es sich um den einzigen frostharten Vertreter aus der Familie der Annonengewächse (Annonaceae). Sie stammt aus dem östlichen Nordamerika. Sie wird seit Jahrtausenden von den Indianern genutzt und von diesen als Pawpaw (gesprochen: ‚Paupau’) bezeichnet. Von dieser Bezeichnung leitet sich der deutsche Name Dreilappige Papau ab. Die Bezeichnung Indianerbanane erhielt sie später eher als Marketingbezeichnung. In den letzten Jahren entstand ein regelrechter Hype um die Pflanze. Sie wurde zu unverschämt hohen Preisen von Spezialgärtnereien vermarktet. Nachdem sie vermehrt auch in Gartencentern angeboten wird, kann man sie aber zu akzeptablen Preisen erwerben.

Beschreibung

Freistehende Indianerbananen erreichen eine als Bäume oder Sträucher mit pyramidenförmigem Wuchs eine Höhe von drei bis fünf Metern. Die Laubblätter sind spitzoval, glatt und maximal 20 Zentimeter lang und werden im Winter abgeworfen.

An den Enden der vorjährigen Zweige werden je Blattachsel ein bis vier Blüten gebildet. Diese sind braunrot und verbreiten einen unangenehmen Geruch, der Fliegen und andere aasfressende Insekten anziehen soll.

Die Früchte sollen sehr gut schmecken. Je nach Sorte erreichen sie maximal eine Länge von zehn Zentimetern und ein Gewicht von etwa 200 Gramm. Sie haben ein weißliches bis gelbes, weiches und cremiges Fruchtfleisch und sind mit großen, scheibenförmigen, braunschwarzen Kernen durchsetzt. Die Konsistenz des Fruchtfleisches erinnert entfernt an Bananen. Geschmacklich soll sie einem tropischen Fruchtcocktail aus Banane, Ananas, Mango und Vanille entsprechen. Damit die Früchte komplett ausreifen, benötigen sie einen langen, warmen Spätsommer. Vollreife haben sie erlangt, sobald sich die Schale gelbgrün verfärbt. Da sie schnell einen gärigen Geschmack annehmen, müssen sie innerhalb weniger Tage verzehrt werden. Der Reifeprozess lässt sich allerdings durch eine Lagerung im Kühlschrank um einige Tage verzögern.

Indianerbananen sind reich an ungesättigten Fettsäuren, Proteinen und verschiedenen Mineralstoffen wie Kalzium, Kalium und Eisen. Ihr Vitamin C-Gehalt ist höher als der eines Apfels, zudem enthält sie Vitamin E.

Kultur

Blüte einer Indianerbanane (Asimina triloba), Frühjahr 2013.

Da Indianerbananen exzellent frosthart sind, können diese getrost in vollsonniger Lage ausgepflanzt werden. Sie bevorzugen einen nährstoffreichen, feuchten, aber wasserdurchlässigem Boden.

Indianerbananen benötigen keinen besonderen Schnitt. Bislang hat sich als Erziehungsform der „Spindelbaum“ bewährt. Dazu bleiben in der Regel die Seitentriebe ungeschnitten. Lediglich zu steil stehende Seitentriebe werden entfernt oder auf einen Winkel von circa 60° heruntergebunden.

Sie sollten immer mehrere Sorten pflanzen, da die meisten Sorten selbststeril sind. Auch die selbstfertilen Sorten ‚Sunflower‘ und ‚Prima‘ bringen bei Fremdbestäubung deutlich höhere Erträge. Da die Bestäuberinsektenarten in Mitteleuropa nicht vorkommen, sollte für einen sicheren Fruchtansatz eine Handbestäubung erfolgen.

Vor der Aussaat sollten die Samen etwa drei Monate Kälte-stratifiziert werden. Die Aussaat erfolgt bei über 20° C. Für ein Annonengewächs typisch ist die lange Keimzeit von bis zu zwei Monaten. Der Sämling ist danach anspruchslos, wächst aber langsam. Zudem lassen sich Indianerbananen durch Veredlung und durch Wurzelschnittlinge vermehren.

Sie gelten als sehr widerstandsfähig gegenüber Schädlingen und Krankheiten.

Erfahrungen

2011

Im Frühjahr wurde mir ein günstiges, 20 cm hohes Exemplar (ohne Sortenangabe) dieser ansonsten doch sehr teuren Pflanze angeboten. Natürlich konnte ich nicht widerstehen und habe meinen Garten um eine weitere Art bereichert.

2012

Das kleine Pflänzchen hat den sehr harten Winter ohne Schäden überlebt. Die Frosthärte der Indianerbanane ist somit wirklich ausgezeichnet. Angesichts dessen habe ich vier weitere Exemplare gepflanzt: Zwei selbstfertile Sorten (‚Prima 1216‘ und ‚Sunflower‘) sowie zwei selbststerile (‚Davis‘ und ‚Overleese‘).

2013

Auch der zweite Winter wurde problemlos überstanden. Im Frühjahr erschien an einer Pflanze die erste Blüte. Da die Pflanze noch relativ klein ist, blieb eine Fruchtansatz aber aus.

Im Hochsommer litten die Pflanzen etwas an der lang anhaltenden Hitze.

  • Systematik

  • Ordnung: Magnolienartige (Magnoliales)
  • Familie: Annonengewächse (Annonaceae)
  • Gattung: Papau (Asimina)
  • Vermehrung

  • generativ
  • vegetativ
  • Kultur

  • mittelschwer
  • Früchte

  • häufig
  • USDA – Zone

  • 6a (-23,3°C)