Insektivoren am Naturstandort

Im Überblick

Eine Pinguicula vulgaris mit Beute.
Luftkanne einer Nepenthes madagascariensis.

Auch in Deutschland kommen fleischfressende Pflanzen wildwachsend vor. Zunächst wären die drei einheimischen Sonnentauarten zu erwähnen, alles Hochmoorbewohner. Der Langblättrige Sonnetau (Drosera anglica) ist etwas seltener als der Rundblättrige Sonnentau (Drosera rotundifolia). Noch seltener ist der Mittlere Sonnentau (Drosera intermedia), der vor allem im Bereich von Schlenken zu finden ist, wo er sehr nass steht. Das Hochmoor ist teilweise auch Lebensraum der sieben in Deutschland heimischen Wasserschlaucharten. Diese sind mitunter nicht leicht voneinander zu unterscheiden. Die häufigsten Wasserschlaucharten sind wohl der Australische Wasserschlauch (Utricularia australis) und der Gewöhnliche Wasserschlauch (Utricularia vulgaris). Beide Arten werden sehr groß und können im Sommer gut zwei Meter lange Triebe bilden. Besonders entzückend und leicht zu finden sind die Pflanzen im Hochsommer, wenn sie hunderte kräftiggelbe Blüten über die Wasseroberfläche schieben.

Habitusaufnahme einer Nepenthes madagascariensis.
Ungewöhnlich großblütige und hellblühende Pinguicula vulgaris.

Eher im Flachmoor zu finden sind die zwei heimischen Fettkrautarten. Zuvorderst zu nennen ist das Gewöhnliche Fettkraut (Pinguicula vulgaris), die häufigste deutsche fleischfressende Pflanze. Wesentlich seltener und nur in Alpennähe zu finden ist das wärmemeidende Alpenfettkraut (Pinguicula alpina). An wenigen Stellen findet sich inzwischen auch die aus den USA stammende Purpur-Schlauchpflanze (Sarracenia purpurea). Es handelt sich um angesalbte Vorkommen, die Pflanze war ursprünglich nicht in Deutschland heimisch.

Bis vor wenigen Jahren hätte man diese Aufzählung um eine weitere Art ergänzen können. Bis dahin war noch die Wasserfalle (Aldrovanda vesiculosa) in Deutschland heimisch. Bei der weltweit verbreiteten Wasserfalle handelt es sich um eine hochinteressante Art mit etwa 5 mm großen aquatischen Klappfallen. Leider ist die Art hinsichtlich ihrer Standortansprüche extrem anspruchsvoll. Sie verlangt absolut sauberes Wasser und reagiert überaus empfindlich auf eine Veralgung. An den letzten bekannten Vorkommen ist die Art seit Jahren verschollen, so dass man leider annehmen muss, dass die Wasserfalle endgültig in Deutschland ausgestorben ist.

Zudem finden Sie hier ein Special über Tieflandkannenpflanzen (Nepenthen) am Naturstandort auf Borneo und Madagaskar.

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