Exotische Nutzpflanzen

Im Überblick

Haben Sie schon einmal eine in Deutschland gereifte Maracuja gegessen? Nicht? Dabei ist es nicht schwer aus einer Maracuja aus der Obstabteilung eine Pflanze zu ziehen, die nach zwei bis drei Jahren in einem warmen Sommer auch hier einige Früchte ansetzt. Die Anzucht exotischer Pflanzen aus Früchten ist wirklich nicht schwer und gelingt bei nahezu allen Arten. Einmal damit angefangen verhält es sich mit der Zeit wie eine kleine Sucht oder eine Sammelleidenschaft. Man nimmt immer wieder neue Herausforderungen an.

Pflanzen aus exotischen Früchten selber zu ziehen ist bei den meisten Arten wirklich nicht schwer, nur wenige Arten verhalten sich wie kleine Diven. Neben dieser generativen Vermehrungsmethode lassen sich einige Pflanzen auch vegetativ vermehren, d.h. diese lassen sich aus Pflanzenteilen vermehren. Als Beispiel sei die Süßkartoffel bzw. Batate oder der Ingwer genannt, aus deren Speicherorganen ebenso zuverlässig eine neue Pflanze heranwächst wie aus einer Kartoffel, wenn sie eingepflanzt werden. Aber auch aus dem Schopf einer Ananas lässt sich ziemlich leicht eine neue Pflanze heranziehen.

Bei der generativen Vermehrung, also einer Vermehrung aus Samen, beschränkt sich die Palette nicht nur auf die üblicherweise in der Obstabteilung eines Discounters angebotenen Früchte. Große Kaufhäuser oder spezielle Obsthändler bieten saisonal neben den „Standardexoten“ oft eine ganze Reihe weiterer Früchte an. Diese sind meist im Winter anzutreffen, da sich einerseits die Früchte im Sommer zur Konkurrenz einheimischer Obstsorten befinden und somit schlechter verkaufen, andererseits entstammen diese Arten meist der Südhalbkugel, so dass sie vor allem dann reifen, wenn in Deutschland Winter ist.

Wer nicht die Geduld für eine langjährige Anzucht aufbringt, kann nahezu von allen Arten größere Pflanze käuflich erwerben. Inzwischen existieren einige Spezialgärtnereien, die sich auf diese Pflanzengruppe fokussiert haben.

Ebenso einfach wie die Anzucht exotischer Nutzpflanzen gestaltet sich meist deren weitere Kultivierung. Innerhalb von zwei bis vier Jahren wachsen viele Sämlinge schon zu recht stattlichen Pflanzen heran, die dann das erste Mal blühen und mit etwas Glück auch einige Früchte ansetzen. Nur bei wenigen Arten bedarf es für eine langjährige Kultur des Einsatzes von High-Tech oder eines Tropenhauses. Die meisten Arten lassen sich im Sommer problemlos im Freien halten und im Winter unbeschadet im Haus überwintern.

Seit Jahren beschäftige ich mich mit der Kultivierung aus Früchten selbst gezogener Pflanzen. Auf den folgenden Seiten will ich Ihnen meine Erfahrungen dazu näherbringen.

Das größte Problem in der längeren Kultivierung stellt die Überwinterung dar. Die Pflanzen sind daher in winterharte und nicht winterharte Arten unterteilt.

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