Echte Mispel (Mespilus germanica)

Im Überblick

Echte Mispel, Anfang Mai 2011.

Dieses vor etwa 2000 Jahren in Deutschland eingebürgerte Obstgehölz – also ein Archäophyt – ist heute leider weitestgehend vergessen. Dieser Vertreter der Rosengewächse (Rosaceae) südosteuropäischer Herkunft war im Mittelalter nahezu so verbreitet wie Apfel- und Quittenbäume. Die 3 – 5 Zentimeter durchmessende Früchte werden nach Einwirkung des ersten Frosts weich und essbar. Guter säuerlicher und aromatischer Geschmack.

Beschreibung

Die Echte Mispel wächst zu einem kleinen Baum mit einer maximalen Wuchshöhe von 5 Metern heran und passt somit gut in eine Hecke oder zwischen andere Obstbäume. Längliche, eher kleinere, dunkelgrüne Blätter. Im Frühjahr erscheinen die zwittrigen, weißen Blüten, die gut durch Insekten bestäubt werden. Die braungelben Apfelfrüchte reifen bis Ende Oktober bis Anfang November und werden nach dem ersten Frost geerntet.

„Man ißt die Frucht erst dann, wenn sie durch eine Art von Gährung oder durch Frost teig geworden ist, wodurch sie einen weinartigen Geschmack bekommt.“ [Aus dem Buch: Naturgeschichte des Pflanzenreichs, 4. Auflage, aus dem Jahr 1887]

Kultur

Blüte der Echten Mispel, Anfang Mai 2011.

Insgesamt ist die Kultur unproblematisch. Keine besonderen Ansprüche an Substrat oder Standort. Auch ein heißer und trockener Standort wird gut vertragen. Frosthärte bis -25°C sehr gut. Mispelbäume können wie andere Obstgehölze geschnitten werden.

Erfahrungen

2010

Im Frühjahr 2010 habe ich einen etwa 1,20 Meter hohen Mispelbaum gepflanzt, der zügig angewachsen ist und sich seither als sehr wüchsig gezeigt hat.

2011

Der erste Winter wurde ohne Frostschutz ausgezeichnet überstanden. In den ersten Frühlingswochen zeigte der Baum bereits ein eindrückliches Wachstum. Daneben hat er einige Knospen angesetzt, die sich wahrscheinlich in der ersten Maihälfte öffnen werden.

2012

Früchte der Echten Mispel, Anfang Oktober 2013.

Dieser Baum ist ausgesprochen gut winterhart. Zudem zeichnet er sich durch eine Robustheit gegenüber Trockenheit und Schädlinge aus. Wirklich nur zu empfehlen. Zudem habe ich heuer die ersten Früchte zu einer vorzüglichen Konfitüre verarbeitet. Der Geschmack von überreifen Mispeln erinnert an Apfelmus mit Zimt.

2013

Der Strauch ist gut gewachsen. Nachdem ich im Herbst eine doch schon recht beachtliche Zahl an Früchten ernten konnte, habe ich diese zu Konfitüre und Likör verarbeitet.

  • Systematik

  • Ordnung: Rosenartige (Rosales)
  • Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
  • Unterfamilie: Spiraeoideae
  • Tribus: Pyreae
  • Untertribus: Kernobstgewächse (Pyrinae)
  • Gattung: Mispeln (Mespilus)
  • Vermehrung

  • generativ
  • Kultur

  • leicht
  • Früchte

  • häufig
  • USDA – Zone

  • 6b (-20,4°C)