Saugfalle

Im Überblick

Auch das Prinzip der Saugfalle wurde bei nur einer Gattung realisiert, nämlich beim Wasserschlauch (Utricularia). Bei der Saugfalle handelt es sich um ein hochraffiniertes und komplexes Fallensystem. Der Wasserschlauch bildet als Fangorgan kleine Blasen aus, deren Größe zwischen den verschiedenen Arten beträchtlich schwankt. Der Durchmesser variiert von etwa 1 – 10 mm. In der Wand der Fangblase sind kleine Pumpen eingebaut, die Wasser von innen nach außen pumpen, wodurch ein Unterdruck erzeugt und die Blase nach innen eingedellt wird. Die Blase weist daneben eine kleine Öffnung auf, die durch eine Klappe verschlossen ist. An der Klappe befinden sich mehrere Borsten, die bei Berührung die Falle auslösen. Gelangt ein Futtertier (überwiegend Rädertierchen, Wasserflöhe und Fadenwürmer; bei größeren Blasen auch Stechmückenlarven) an eine Borste, wirkt diese als ein Hebel, mit dem das Tierchen die Klappe aus seiner Verankerung löst. Durch den Unterdruck wird die Klappe nun nach innen gesogen und damit auch etwas Wasser sowie das Tierchen, welches sich vor der Klappe befand. Nachdem es zu einem vollständigen Druckausgleich gekommen ist, schließt sich die Klappe wieder. Der gesamte Vorgang dauert nur 0,02 Sekunden und ist somit die zweitschnellste Bewegung im Pflanzenreich. Schneller ist nur noch der Kanadische Hartriegel (Cornus canadensis), der seine Pollen bei Kontakt innerhalb von 0,3 ms nach oben katapultiert. Anschließend beginnen die Pumpen wieder, das Wasser herauszusaugen und damit den Unterdruck erneut aufzubauen. Parallel sezernieren andere Pumpen Verdauungsenzyme, mit denen das Beutetierchen verwertet wird.

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