Wasserfalle (Aldrovanda vesiculosa)

Im Überblick

Bei der Aldrovanda vesiculosa handelt es sich um eine Wasserpflanze. Die Gattung Aldrovanda (Wasserfalle) besitzt nur eine Art, die weltweit zu finden ist. Sie ist eng mit der Venusfliegenfalle (Dionaea muscipula) verwandt und verwendet wie diese ein Klappmechanismus zum Beutefang.

Fallenmechanismus

Aldovandas bilden einen schwimmenden, ca. knapp 20 cm langen Trieb mit zahlreichen Blattquirlen aus. Aus den Quirlen entspringen in der Regel zwischen 5 – 10 Borsten, die ihrerseits die ca. 5 mm langen Klappfallen (morphologisch denen der Venusfliegenfalle sehr ähnlich) tragen. Mit diesen Klappfallen erbeutet die Aldrovanda kleine Wasserflöhe, Steckmückenlarven und ähnliches.

Kultur und Vermehrung

Bis vor ca. 20 Jahren galt die längerfristige Kultur der Aldrovanda als nahezu unmöglich. Mittlerweile sind jedoch einige Kniffe gefunden worden, mit denen die Aldrovanda relativ problemlos und einfach über Jahre hinweg durchzukultivieren ist. Bislang konnte ich nur Erfahrung in der Kultur des nicht frostharten Klons ‚Sydney‘ sammeln. Als Kulturgefäß eignet sich eine kleine transparente Schüssel oder ein kleines Aquarium mit ca. 3 – 10 l Volumen mit einem Wasserstand von 5 – 10 cm. Die Güte des Wassers sowie des Substrats sind von herausragender Bedeutung. Vermeiden Sie einen allzu großen Nähstoffeintrag, eine Veralgung der Wasserfalle ist tödlich! Ich verwende als Substrat eine Mischung aus Hochmoortorf, kalkfreiem Quarzsand und einer geringen Menge Lehm (etwa 5%). Dem Substrat gebe ich eine kleine Menge Seggenblätter sowie eine kleine Tonscherbe bei. Beides ist von Wichtigkeit! Aus der Tonscherbe werden Spurenelemente wie Bor freigesetzt, die Seggenblätter zersetzen sich nur langsam und geben somit kontinuierlich geringe Mengen Kohlenstoffdioxid ab, welches die Wasserfalle für ihr Wachstum benötigt. Daneben ‚beimpfe‘ ich das Wasser mit einigen Wasserflöhen und lasse das Gefäß an einem leicht halbschattigen Standort für etwa einen Monat stehen. Hat sich nach einem Monat ein stabiles Gleichgewicht eingestellt und zeigt das Becken keinerlei Veralgung, dann gebe ich die Wasserfalle hinzu. Meistens gebe ich zusätzlich eine Eichhornia hinzu. Eichhornien sind Wasserhyazinthen, die einem schnellen Wachstum unterliegen und somit überschüssige Nährstoffe zügig aufnehmen und in Biomasse umwandeln. Wasserhyazinthen bekommen Sie im Aquaristikhandel oder im Sommer in der Teichabteilung eines Gartencenters. Der einzige Nachteil an den Eichhornien ist das ausgeprägte Wurzelsystem, in dem sich die Wasserfallen häufig verfangen. Das gerät dann zum Problem, wenn Sie überschüssige Eichhornien aus dem Becken entfernen wollen. Ich trenne daher die Eichhornien von den Wasserfallen meist durch eine zusätzliche Glasscheibe quer ab, die geringfügig kleiner ist als das Becken, so dass ein Wasseraustausch zwischen beiden Abteilen des Beckens gewährleistet ist. Ein ganzjährige Kultur auf dem Fensterbrett ist gut möglich.