Wildtulpen

Im Überblick

Weiterführende Worte zu den Gartentulpen erübrigen sich, da unzählige Sorten heute nahezu in jedem Garten zu finden sind. Leider neigen viele Gartentulpensorten mittelfristig zur Verkümmerung. Die Gartentulpen sind aber erst innerhalb der letzten 400 Jahre durch Zucht und Selektion aus den Wildtulpen (auch botanische Tulpen genannt) hervorgegangen. Eine Art findet sich auch in Deutschland, nämlich die Weinbergtulpe (Tulipa sylvestris). Je nach Quelle existieren 70 bis 150 Wildtulpenarten, deren Hauptverbreitungsgebiet die Steppen Zentralasiens sind. Die meisten Wildtulpenarten sind frosthart und neigen im Gegensatz zu den Gartentulpen bei zusagenden Bedingungen langfristig zur Vermehrung.

Bedingungen

Tulipa clusiana var. chrysantha.
Wildkrokusse 2014.

Weitestgehend sind Wildtulpen hinsichtlich ihrer Standortansprüche relativ unkompliziert. Ideal ist Feuchtigkeit im Frühjahr und warme und trockene Sommer. In dieser Zeit reifen die neu angelegten Zwiebeln aus. Zu schaffen machen Wildtulpen Staunässe und Wühlmäuse. Die beste Pflanzzeit ist zwischen Ende September und Anfang Dezember an frostfreien Tagen. Geben Sie die Tulpenzwiebeln mindestens zwei- bis dreimal so tief in die Erde wie die Zwiebel hoch ist. Förderlich ist, wenn sie zunächst etwas Sand in das Pflanzloch geben und hierauf die Zwiebel legen. Wildtulpen blühen über Jahre hinweg und setzen regelmäßig Samen an, die an der Pflanze belassen werden können, bis diese ausgereift sind. Durch Aussaat, Ausläufer und Tochterzwiebeln bilden viele Arten langfristig größere Bestände. Bis jedoch eine durch Aussaat vermehrte Tulpe zum ersten Mal blüht, können gut fünf Jahre vergehen.

Erfahrungen

Im Jahr 2009

Zwergiris (Iris reticulata).

Im Spätherbst 2009 habe ich von 12 Arten zusammen zirka 400 Zwiebeln in meinen Rasen eingesetzt.

Im Jahr 2010

Den ersten strengen Winter haben die Zwiebeln ausgezeichnet überlebt. Im darauffolgenden Frühjahr sind die Zwiebeln nahezu zu hundert Prozent ausgetrieben. Die meisten Pflanzen haben sowohl geblüht als auch Samen angesetzt. Daraus ergab sich auch schon die erste Schwierigkeit für mich. Ich hatte die Zwiebeln in eine noch relativ nährstoffreiche Wiese gesetzt, so dass zur Samenreife Ende Mai bis Anfang Juni die Samenstände nahezu komplett im halben Meter hohen Gras verschwunden sind.

Der Sommer 2010 war sehr verregnet und entspricht daher eigentlich kaum den Idealbedingungen von einem heißen und trockenen Sommer, den die Zwiebeln benötigen um auszureifen. Ich bin daher gespannt, welche Überlebensrate sich nächstes Jahr ergibt.

Im Jahr 2011

Engelstränen-Narzisse 'Hawera' (Narcissus triandrus).

Wider Erwarten hat der feuchte und kühle Sommer 2010 den Zwiebeln nicht geschadet. Ende Februar haben nahezu alle Arten mit dem Austrieb begonnen. Nach einer ersten Zählung vermehrten sich viele Arten 2010: Die Populationen sind etwa 15 – 20% größer.

Im Jahr 2012

Die Individuenzahl hat sich weiter erfreulich entwickelt, so dass ich weitere Arten gepflanzt habe.

Im Jahr 2013

Wiederum kam es bei den meisten Arten zu einer Bestandszunahme. Tulipa greigii und Tulipa praestans vermehren sich gut, zeigen sich aber blühfaul. Tulipa altaica und Tulipa whittallii sind leider Wühlmäusen zum Opfer gefallen.

Im Jahr 2014

Dieses Jahr stagnierte die Populationszunahme. Hingegen ist eine leichte Vermehrung bei den Traubenhyazinthen und Wildkrokussen zu verzeichnen.

Im Jahr 2015

Der kalte und nasse Sommer 2014 setzte den Tulpen zu. Dieses Jahr kamen nur einige Arten an trockeneren Standorten zur Blüte. Hingegen zeigten die Wildkrokusse eine schöne Bestandsentwicklung.

Arten

Folgende Arten halte ich derzeit in meinem Garten.

Tulipa acuminata

Tulipa altaica

Tulipa acuminata.

Extrem auffällige Art. Palaeotulpe hybridogenen Ursprungs (etwa im 16. Jahrhundert aus Gärten entflohen). Aus der Türkei. IV – V

Tulipa altaica.

Kleine Art mit gelben Blüten. Leicht gewellte, gräulich-grüne Blätter. IV

Tulipa armena

Tulipa bakeri ‚Lilac Wonder‘

Tulipa armena.

Grazile Art mit in Relation zum Laub sehr großen, roten Blüten. Späte Blütezeit. IV

Tulipa bakeri 'Lilac Wonder'.

Sehr nahe Verwandte von Tulipa saxatilis, die zusammen auf Kreta zu finden sind. IV

Tulipa batalinii

Tulipa biflora

Tulipa batalinii.

Anthozyanfreie Varietät von Tulipa linifolia. Heimat ist der nördliche Iran, Afghanistan und Usbekistan. IV – V

Tulipa biflora.

Kleine Art mit weiß-gelben Blüten. Beheimatet in Südost-Russland, der Ost-Türkei, im Kaukasus, im Iran und im Nord-Irak. IV

Tulipa clusiana var. chrysantha

Tulipa greigii

Tulipa clusiana var. chrysantha.

Ursprüngliche Heimat ist der Nordwest-Himalaja, Kaschmir, Nord-Afghanistan und Ost-Iran. Eingebürgert in Südeuropa. IV – V

Tulipa greigii.

Kleine Art mit nur kurzem Blütenstiel mit intensiv roten Blüten. Gefleckte Blätter. Ausgezeichnete Vermehrung durch Tochterknollen. IV

Tulipa hageri

Tulipa humilis ‚Violacea Black Base‘

Tulipa hageri.

Wildtulpe aus Griechenland und der Türkei. Meine Exemplare haben für eine reine Art zu lange Blütenstiele. IV – V

Tulipa humilis 'Violacea Black Base'.

Kleine Tulpe, die sich gut vermehrt. Sehr frühe Blütezeit. II – III

Tulipa kaufmanniana

Tulipa linifolia

Tulipa kaufmanniana.

Relativ robuste Art mit guter Vermehrung. Laub leicht gemasert, Blüten groß, in verschiedenen Farbtönen. III – IV

Tulipa linifolia.

Kleine Art mit relativ offenen, roten Blüten. Für eine Verwilderung im Rasen eher weniger geeignet. IV

Tulipa marjolettii

Tulipa neustruevae

Tulipa marjolettii.

Neotulpe (erst im 19. Jahrhundert verwildert) aus Südostfrankreich. Ist in der Natur ausgestorben. IV – V

Tulipa neustruevae.

Kleine, niedrige Art mit gelben Blüten aus Zentralasien. IV

Tulipa polychroma

Tulipa praestans

Tulipa polychroma.

Sehr frühe Art mit eher geöffneten, weißen Blüten. Beheimatet im Ost-Kaukasus, im Nord-Iran und in Nord-Afghanistan. Bevorzugt trockene Böden. III

Tulipa praestans.

Sehr frühe Art mit eher geschlossenen, roten Blüten. Ungeflecktes, hellgrünes Laub. Vermehrung durch Tochterknollen. III – IV

Tulipa pulchella

Tulipa saxatilis

Tulipa pulchella.

Eine sehr schöne Art, die relativ kurzstielige, hellviolette, ziemlich geschlossene Blüten zeigt. Sehr schmales Laub. III

Tulipa saxatilis.

Eine Art aus Kreta mit blauen Blüten. Niedrig. Gute Vermehrung über Ausläufer. Späte Blütezeit. IV

Tulipa sylvestris

Tulipa tarda

Tulipa sylvestris.

Die einzige mitteleuropäische Wildtulpenart. Bevorzugt warme Lagen, gerne im lichten Gebüsch. Bildet sehr schöne, leuchtendgelbe Blüten. Vermehrung durch Ausläufer. IV

Tulipa tarda.

Niedrigwüchsige Tulpenart mit gelben Blüten mit hellerem Rand. IV

Tulipa turkestanica

Tulipa urumiensis

Tulipa turkestanica.

Einige der wenigen Arten mit mehreren Blüten pro Blütenstengel. Kleine, sternförmige Blüten. Gute Vermehrung durch Tochterknollen. III – IV

Tulipa urumiensis.

Ähnlich Tulipa tarda, jedoch graziler. Blüten intensiver gefärbt. IV

Tulipa whittallii

Tulipa whittallii.

Eine Art aus der Westtürkei. Orangene, gestreifte Blüten. Späte Blütezeit. IV

Wildkrokusse

Folgende Arten halte ich derzeit in meinem Garten.

Crocus ancyrensis

Crocus angustifolius

Crocus ancyrensis.

Diese Art stammt aus der Nord- und Zentral-Türkei, wo sie meist felsige Bergsteppen in Höhenlagen von 1000 bis 1600 Meter besiedelt. II – III

Crocus angustifolius.

Eine Art von der Krim und aus der Süd-Ukraine. Er wächst auf offenen Hängen, seltener in Juniperus-Gebüschen in Höhenlagen von 300 bis 1500. II – III

Crocus sieberi ssp. atticus

Crocus sieberi ssp. tricolor

Crocus sieberi ssp. atticus.

Die Blüten sind lilablau, der Schlund gelb. Diese Unterart kommt in Südost-Griechenland in Höhenlagen von 400 bis 1350 Meter vor. II – III

Crocus sieberi ssp. tricolor.

Ebenfalls lilablaue Blüten mit einem gelben Schlund. Dazwischen befindet sich eine weiße Zone. Diese Unterart ist in Griechenland und Südalbanien zu finden. II – III

Crocus speciosus ssp. speciosus

Crocus tommasinianus ‚Barr’s Purple‘

Crocus speciosus ssp. speciosus.

Der im Herbst blühende Pracht-Herbst-Krokus kommt von der Nord- und Zentral-Türkei über den Nord- und West-Iran bis zum Ost-Kaukasus vor. Dort wächst er Wäldern und auf Almen in Höhenlagen von 800 bis 2850 Meter. IX – XI

Crocus tommasinianus 'Barr's Purple'.

Der bekannte Elfen-Krokus kommt in Süd-Ungarn, Kroatien, Bosnien, Serbien und Bulgarien vor. Dort wächst die kalkliebende Art in frischen, sommergrünen Laubwäldern in Höhenlagen von 1000 bis 1500 Metern. II – III

Anemonen

Folgende Arten halte ich derzeit in meinem Garten.

Strahlenanemone (Anemone blanda)

Leberblümchen (Anemone hepatica)

Strahlenanemone (Anemone blanda).

Die Strahlenanemone (Anemone blanda), auch Balkan-Windröschen genannt, ist ein Mitglied aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Natürliche Heimat dieser Art der Balkan, Zypern, die Türkei sowie der Kaukasus. Dort wächst sie in Höhenlagen bis 1700 m. Meistens ist die Blüte blau, seltener auch rosa oder weiß. Die Blütezeit liegt zwischen Ende März und Mitte April. Die Art eignet sich gut zur Verwilderung im Halbschatten.

Leberblümchen (Anemona hepatica).

Das Leberblümchen (Anemone hepatica, früher: Hepatica nobilis) ist ein Mitglied aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Disjunkte Verbreitung in der nördlichen Hemisphäre mit Vorkommen in Europa, Nordamerika und Ostasien. Es bevorzugt kalkhaltige Lehmböden in Eichen- oder Buchenwälder. Die Art besitzt blaue Blüten, die sich zwischen Ende März und Mitte April zeigen. Die Art eignet sich gut zur Verwilderung im Halbschatten.

Buschwindröschen (Anemone nemorosa)

Gelbes Windröschen (Anemone ranunculoides)

Buschwindröschen (Anemone nemorosa).

Das Buschwindröschen, ein Mitglied aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae), ist sehr häufig in mullreichen Wäldern und Gebüschen anzutreffen. Aus dem kriechenden Wurzelstock entspringt ein Hochblattquirl mit einer einzelnen, strahlendweißen Blüte. Die Blütezeit erstreckt sich von März bis April. Die Pflanze ist aufgrund ihrer Inhaltsstoffe Anemonin und Protoanemonin schwach giftig.

Gelbes Windröschen (Anemone ranunculoides).

Das Gelbe Windröschen, ein Mitglied aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae), ist seltener als das Buschwindröschen in mullreichen, feuchten Wäldern zu finden. Aus dem kriechenden Wurzelstock entspringt ein Hochblattquirl mit einer einzelnen, gelben Blüte. Die Blütezeit erstreckt sich von März bis April. Die Pflanze ist aufgrund ihres Inhaltsstoffes Protoanemonin giftig.

Traubenhyazinthen

Folgende Arten halte ich derzeit in meinem Garten.

Himmelblaue Traubenhyazinthe (Muscari azureum)

Breitblättrige Traubenhyazinthe (Muscari latifolium)

Himmelblaue Traubenhyazinthe (Muscari azureum).

Die Himmelblaue Traubenhyazinthe (Muscari azureum) gehört zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae) und ist in der Türkei (mit Ausnahme der westlichen und nordöstlichen Landesteile) auf felsigen subalpinen Hängen und Weiden in Höhenlagen von 1500 bis 2600 Metern zu finden. Charakteristisch sind die himmelblauen Blüten mit dunkleren Längsstreifen. Die Blütezeit ist von März bis April.

Breitblättrige Traubenhyazinthe (Muscari latifolium).

Die Breitblättrige Traubenhyazinthe (Muscari latifolium) gehört zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae) und kommt in der Süd- und Westtürkei in lichten Kiefernwäldern in Höhenlagen von 1100 bis 1800 Metern vor. Durch das breite Laubblatt und die dunkelblaue Blüten, die von unten nach oben aufblühen, ist sie eindeutig zu bestimmen. Sie blüht zwischen April und Mai.

Wildlauch

Folgende Arten halte ich derzeit in meinem Garten.

Bärlauch (Allium ursinum)

Iranischer Blumenlauch (Allium aflatunense)

Bärlauch (Allium ursinum).

Der Bärlauch (Allium ursinum) ist ein Mitglied aus der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Beim Bärlauch handelt es sich um eine einheimische Pflanze der feuchten Laubwälder, die im Frühjahr bei massenhaftem Auftreten intensiv nach Knoblauch riechen kann. Die duftenden, weißen Blüten stehen in Scheindolden und erscheinen von April bis Mai. Die Art eignet sich gut zur Verwilderung im Halbschatten und lässt sich vielseitig kulinarisch nutzen.

Iranischer Blumenlauch (Allium aflatunense).

Der Iranische Blumenlauch (Allium aflatunense) ist ein Mitglied aus der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Er wird auch als Purpur-Kugellauch bezeichnet. Natürliche Heimat dieser Art ist Zentralasien. Die Art wird etwa 90 cm hoch und beeindruckt durch unzählige, violette Blüten, welche zu einer Halbkugel bis Kugel angeordnet sind. Die Blütezeit liegt zwischen Mitte Mai und Anfang Juni. Die Art bevorzugt steinige, trockene Böden.

Kugelköpfiger Lauch (Allium sphaerocephalon)

Stern-Kugellauch (Allium christophii)

Kugelköpfiger Lauch (Allium sphaerocephalon).

Der Kugelköpfige Lauch (Allium sphaerocephalon) ist ein Mitglied aus der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Natürliche Heimat dieser Art ist Südeuropa. Die Art wird zwischen 30 und 80 cm hoch. Der Name ist unglücklich gewählt, da die intensiv-purpurnen Blüten im Aufblühen und im Verblühen eine eher kegelförmige dichte Dolde bilden. Die Blütezeit ist spät und liegt zwischen Ende Juni bis Mitte Juli. Die Art bevorzugt steinige, trockene Böden.

Stern-Kugellauch (Allium christophii).

Der Stern-Kugellauch (Allium christophii) ist ein Mitglied aus der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Natürliche Heimat dieser Art sind die bergigen, steinigen Regionen im Nordwest-Iran und Mittelasien. Die Art wird etwa 50 cm hoch und beeindruckt durch sehr imposante, sternförmige, perfekt geformte, amethystfarbene Blüten, welche zu einer Kugel angeordnet sind. Die Blütezeit liegt zwischen Ende April und Mitte Juni. Die Art bevorzugt steinige, trockene Böden.

Sonstige Frühjahrsblüher

Atlantisches Hasenglöckchen (Hyacinthoides non-scripta)

Dolden-Milchstern (Ornithogalum umbellatum)

Atlantisches Hasenglöckchen (Hyacinthoides non-scripta).

Das Atlantische Hasenglöckchen, ein Vertreter aus der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae), kommt natürlicherweise in Westeuropa entlang der Atlantikküste an halbschattigen Standorten vor. Zunächst erscheinen aus der Zwiebel die langen und schmalen Laubblätter. Von April bis Mai erscheinen dann die glockenförmigen, blauen Blüten in einem schwach einseitswendigen Blütenstand.

Dolden-Milchstern (Ornithogalum umbellatum).

Der Dolden-Milchstern gehört zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Es ist in weiten Teilen Europas verbreitet, findet sich aber nur sehr zerstreut. Der Dolden-Milchstern bevorzugt sonnig, warme Standorten auf Lehmböden. Die Blätter besitzen einen weißen, mittigen Streifen. Die Blüten erscheinen zwischen April und Mai. Der doldentraubige Blütenstand enthält meist zwischen acht bis 20 weiße Blüten.

Dunkle Sternhyazinthe (Chionodoxa sardensis)

Echtes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)

Dunkle Sternhyazinthe (Chionodoxa sardensis).

Die Dunkle Sternhyazinthe (Chionodoxa luciliae) ist ein Mitglied der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae), die in der Westtürkei um Izmir herum zu finden ist. Dort besiedelt sie feuchte Kieferwälder bis etwa 500 m Höhe. Die sternförmigen, blauen Blüten öffnen sich zwischen März und April. Die Wuchshöhe beträgt 5 – 15 cm. Die Dunkle Sternhyazinthe eignet sich zu einer Verwilderung im Rasen. CAVE: Die Pflanze wird als invasiver Neophyt eingestuft!

Echtes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis).

Das Echte oder Gefleckte Lungenkraut gehört zur Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae). Es ist in weiten Teilen Europas verbreitet und findet sich an halbschattigen Standorten. Die Blätter sind hell gefleckt. Die Blüten erscheinen zwischen März und April. Zunächst sind die Blüten rot, später blauviolett. Verantwortlich für diesen Farbwechsel ist eine Änderung des Säuregehaltes. Der Blütenfarbstoff, ein Anthocyan, erscheint im sauren Milieu rot, im basischen dunkelviolett.

Engelstränen-Narzisse (Narcissus triandrus ‚Hawera‘)

Gewöhnliche Sternhyazinthe (Chionodoxa luciliae)

Engelstränen-Narzisse (Narcissus triandrus 'Hawera').

Die Engelstränen-Narzisse (Narcissus triandrus ‚Hawera‘) ist ein Mitglied der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae) mit Heimat auf der Iberischen Halbinsel in sonnigen Höhenlagen bis 2000 m. Die leicht hängenden, schwefelgelben Blüten öffnen sich im April. Die Wuchshöhe beträgt 10 – 25 cm. Die Engelstrompeten-Narzisse eignet sich zu einer Verwilderung im Steingarten oder im Rasen.

Gewöhnliche Sternhyazinthe (Chionodoxa luciliae).

Die Gewöhnliche Sternhyazinthe (Chionodoxa luciliae), auch Schneeglanz genannt, ist ein Mitglied der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae), die aus der westanatolischen Provinz Manisa stammt. Dort besiedelt sie sonnige Höhenlagen zwischen 1600 und 2000 m. Die sternförmigen, blauen Blüten öffnen sich zwischen März und April. Die Wuchshöhe beträgt 3 – 10 cm. Die Gewöhnliche Sternhyazinthe eignet sich zu einer Verwilderung im Steingarten oder im Rasen. CAVE: Die Pflanze wird als invasiver Neophyt eingestuft!

Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)

Märzenbecher (Leucojum vernum)

Hohe Schlüsselblume (Primula elatior).

Die Hohe Schlüsselblume (Primula elatior), auch Wald-Schlüsselblume genannt, ist ein Mitglied aus der Familie der Primelgewächse (Primulaceae). Die kalkliebende Art kommt auf feuchten Wiesen und in Auwäldern vor und blüht von März bis Mai. Die hellgelben Blüten stehen in einer einseitswendigen Dolde. Die Art eignet sich gut zur Verwilderung in (halb-)schattiger Lage auf Lehmböden.

Märzenbecher (Leucojum vernum).

Der Märzenbecher, auch Frühlingsknotenblume genannt, ist ein bekannter Vertreter aus der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Er besiedelt feuchte Laubwälder. Die Art ist verhältnismäßig selten, aber an ihm zusagenden Standorten häufig in Massenbeständen anzutreffen. Der Märzenbecher entfaltet seine weißen, becherartigen Blüten von Februar bis April.

Maiglöckchen (Convallaria majalis)

Schneeglöckchen (Galanthus nivalis)

Das bekannte und verbreitete Maiglöckchen, ein Mitglied aus der Familie der Maiglöckchengewächse (Convallariaceae), ist in diversen Wäldern zu finden. Meist kommt es an seinen Standorten in größeren Beständen vor. Aus dem kriechenden Wurzelstock entspringen zunächst zwei bärlauch-ähnliche Blätter, von Mai bis Juni der Blütenstand mit zahlreichen, becherförmigen, kleinen Blüten. Die Pflanze ist stark giftig.

Schneeglöckchen (Galanthus nivalis).

Das Kleine Schneeglöckchen ist ein bekannter Vertreter aus der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Das natürliche Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Frankreich bis nach Südpolen. Bevorzugt werden kalkhaltige, feuchte Böden an schattigen Standorten. Im Februar erscheinen die weißen Blüten. Eine Vermehrung findet durch Tochterknollen sowie durch Samen statt, die von Ameisen verbreitet werden.

Sibirischer Blaustern (Scilla siberica)

Syrische Fritallarie (Fritillaria assyriaca)

Sibirischer Blaustern (Scilla siberica).

Der Sibirische Blaustern (Scilla siberica) ist ein Mitglied aus der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Natürliche Heimat dieser Art sind feuchte, offene Wälder in der Türkei, Südrussland, im Kaukasus und im Iran. Im Vergleich zum Zweiblättrigen Blaustern (Scilla bifolia) sind die Blüten größer, glockig und nickend. Die Blütezeit liegt zwischen März und April.

Syrische Fritallarie (Fritillaria assyriaca).

Die Syrische Fritallarie (Fritillaria assyriaca) ist ein Mitglied aus der Familie der Liliengewächse (Liliaceae). Sie kommt in der Osttürkei, dem Irak und dem Iran vor. Die glockenförmigen Blüten erscheinen im März und April. Die Blüten sind von schwarz-blauer Grundfarbe mit einem gelben Rand. Die Wuchshöhe beträgt bis 20 cm. Die Syrische Fritallarie eignet sich zu einer Verwilderung im Steingarten oder im Rasen.

Türkische Schachbrettblume (Fritillaria michailovskyi)

Vielblütige Weißwurz (Polygonatum multiflorum)

Die Türkische Schachbrettblume (Fritillaria michailovskyi) ist ein Mitglied aus der Familie der Liliengewächse (Liliaceae). Sie stammt aus den nordöstlichen Bergen der Türkei. Die glockenförmigen Blüten erscheinen von März bis Mai. Die 2 – 3 cm lange Blüten sind von purpurroter Grundfarbe mit einem gelben Rand. Die Wuchshöhe beträgt bis 20 cm. Die Türkische Schachbrettblume eignet sich zu einer Verwilderung im Steingarten oder im Rasen.

Die Vielblütige Weißwurz ist eine einheimische Art, die vor allem in Laubwäldern anzutreffen ist. Die Art gehört zur Familie der Maiglöckchengewächse (Convallariaceae). Bevorzugt werden schattige, lehmhaltige Standorte. Aus den Blattachseln entspringen von Mai bis Juni mehrere, lang-zylindrische, weiße Blüten, die vor allem von Hummeln bestäubt werden. Die Pflanze gilt als schwach giftig.

Waldmeister (Gallium odoratum)

Wildkrokusse (Crocus spec.)

Waldmeister (Gallium odoratum).

Der bekannte Waldmeister ist ein Vertreter aus der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae). Die nährstoffliebende Art ist überwiegend in Laubwäldern zu finden. Die Blätter sind quirlständig angeordnet, die kleinen, weißen Blüten in langstieligen Trugdolden. Blütezeit ist vo Mai bis Juni. Für den spezifischen Duft sind Cumarinverbindungen verantwortlich, die insbesondere beim Welken freigesetzt werden.

Wildkrokusse (Crocus spec.).

Insgesamt existieren etwa 80 verschiedene Wildkrokusarten. Diese blühen früher als die großblütigen Hybriden, sind robuster und eignen sich deutlich besser für eine Verwilderung in der Wiese. Diese sollte erst nach dem Einziehen des Laubes gemäht werden. Häufige Arten sind der gelbe Kleine Krokus (Crocus chrysanthus), der blau-violette Elfenkrokus (Crocus tommasinianus) und der blaue Frühlingskrokus (Crocus vernus).

Winterling (Eranthis hyemalis)

Zwerghyazinthe (Puschkinia libanotica)

Winterling (Eranthis hyemalis).

Der Winterling gehört zur Familie der Hahnfußgewächse (Ranunculaceae) und stammt ursprünglich aus Südeuropa. Er wurde aber bereits im 16. Jahrhundert nach Deutschland eingeführt. Er eignet sich gut zu einer Verwilderung in feuchten Rasenflächen. Die gelben Blüten erscheinen bereits im Februar. Vorsicht: Der Winterling ist aufgrund seines Gehaltes an herzwirksamen Glykosiden stark giftig.

Zwerghyazinthe (Puschkinia libanotica).

Die Zwerghyazinthe oder Puschkinie gehört zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae) und ist natürlicherweise von der Nordosttürkei bis in den Libanon und in den Iran zu finden. Dort wächst sie in alpinen Wiesenhängen in einer Höhe von 1700 – 3500 m. Die Kultur in Deutschland ist unkompliziert. Sie eignet sich gut zu einer Verwilderung in feuchten Rasenflächen. Ende März erscheinen die blaugeäderten, weißen Blüten.

Zwergiris (Iris reticulata)

Zwergiris (Iris reticulata).

Die Zwergiris, auch Netzblatt-Schwertlilie oder Netz-Schwertlilie genannt, gehört zu den Schwertliliengewächsen (Iridaceae). Natürliche Heimat dieser Art ist der Kaukasus, die Türkei sowie der Irak, wo sie in steinigen Berghängen zwischen 600 – 2700 m vorkommt. Im März erfreut diese unkomplizierte Art mit intensiv blauen Blüten, die ein gelbe Maserung aufweisen.